Hochwassereinsatz in Laufen
Während einige Einsatzkräfte im südlichen Landkreis unterstützten, war in Laufen die Hochwasser Lage lange Zeit nicht klar. In der Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus wurden die Wasserstands Prognosen und Lageberichte des Hochwassernachrichtendienstes im Minutentakt verfolgt.
Bei einer ersten Prognose vom Samstagabend sollte der Pegel Höchststand der Salzach in Laufen maximal 6,50 Meter und somit die Meldestufe 1 um 50 Zentimeter überschreiten. Die Meldestufe 1 ist die erste von 4 Meldestufen am Pegel Laufen (Siegerstetter Keller). Bei einer solchen Ausuferung der Salzach müssen sich Anwohner der schwer betroffenen Gebiete von Steinerne Gasse und dem Ortsteil Triebenbach noch keine Sorgen machen.
Aufgrund der unsicheren Lage an den Zuflüssen der Salzach, was an den weiterhin steigenden Pegeln der Saalach (Siezenheim) und dem Pegel Golling abzulesen war, wurden erste Lageerkundungen an der Sohlschwelle der Salzach in Triebenbach und der Steinernen Gasse unternommen.
Während der Lageerkundung gegen 00.30 Uhr am Sonntag in der Nacht hatte der Hochwassernachrichtendienst seine Prognose für den Pegel Laufen angehoben. Es war nun mit einem Höchststand von bis zu 8.00 Metern zu rechnen. Bei dieser Meldestufe ist eine deutliche Überschwemmung bebauter Gebiete möglich, sie stellt außerdem die Marke für ein 100-jährliches Hochwasser Ereignis dar.
Vorbereitungen und Sandsäcke füllen
Aufgrund dieser Prognose und der weiterhin unklaren Entwicklung wurden alle verfügbaren Einsatzkräfte ins Feuerwehrhaus alarmiert. Auch die Einsatzkräfte aus dem südlichen Landkreis wurden zurückgerufen. Ein Mischwagen mit Sand wurde zum Feuerwehrhaus bestellt und vorsorglich erste Sandsäcke gefüllt. Landwirte aus dem Umkreis wurden zum Ausfahren der Sandsäcke in die Steinerne Gasse und Triebenbach zum Feuerwehrhaus gerufen. In der Einsatzzentrale wurde weiterhin der sehr langsam steigende Pegel der Salzach beobachtet und weitere Maßnahmen vorbereitet.
Um 02.35 Uhr wurde die Meldestufe 1 mit 6,04 Metern am Pegel Laufen erreicht. Der Bauhof der Stadt Laufen sperrte sicherheitshalber den Europasteg auf deutscher Seite und die Feuerwehr Oberndorf auf österreichischer Seite für den Fußgänger Verkehr.
Gegen 04.15 Uhr erreichten die Feuerwehr erste gute Nachrichten. Ein Unwetterzelle, die in der Nacht noch vorhergesagt wurde und weitere 200 Liter Regen in den Bergen bringen sollte, ist am Katastrophengebiet vorbeigezogen.
Bereits eine halbe Stunde bestätigte sich der positive Trend. Der Pegel in Laufen sank erstmals bei 6.27 Meter und der Hochwassernachrichtendienst senkte gleichzeitig seine Prognose für den Wasserhöchststand in Laufen. Es wurde nun von einem Hochstand von maximal 7,50 Meter (Meldestufe 3) ausgegangen.
Der Höchststand am Pegel Laufen (Salzach) wurde schließlich um 10.00 Uhr mit 6,74 Metern erreicht.
Zum Vergleich, beim Hochwasser 2013 erreichte die Salzach den Höchststand von 8,90 Meter und 3.700 Kubikmetern Wasser Abfluss pro Sekunde mit der höchsten Meldestufe 4. Hier waren die Steinerne Gasse, die B20, Fischer-Huber-Parkplatz und der Ortsteil Triebenbach über einem Meter überschwemmt
Text: FF Laufen
Foto: FF Leobendorf
Einsatzart | Technische Hilfeleistung |
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Alarmierung | Funkmeldeempfänger & Sirene |
Einsatzstart | 18. Juli 2021 00:57 |
Einsatzdauer | 4 Stunden |
Alarmierte Einheiten | FF Leobendorf FF Laufen |